Wir entwickeln aus den analysierten Anforderungen konkrete, strukturierte und nachvollziehbare Testfälle. Dabei denken wir vom Ziel her: Was soll abgesichert werden – und auf welche Weise kann das systematisch geschehen?

Ein guter Testfall ist wiederholbar, eindeutig, zielgerichtet und leistet einen begründeten Beitrag zur Testabdeckung. Um das zu erreichen, setzen wir auf bewährte Testdesigntechniken, die wir situativ und zielorientiert auswählen:

• Klassifikationsbasiert: Für funktionale Prüfziele nutzen wir z. B. Äquivalenzklassen (typische Wertebereiche), Grenzwertanalysen (kritische Übergänge), Entscheidungstabellen (regelbasierte Abläufe) oder Zustandsmodelle, um systematische Testfallvarianten zu erzeugen. So sichern wir typische, kritische und unerwartete Nutzungssituationen methodisch fundiert ab.

• Strukturbezogen:
  Wenn die interne Logik relevant ist (z. B. bei Berechnungen oder regelbasierten Entscheidungsprozessen), analysieren wir Kontrollflüsse und Datenpfade. Auf dieser Basis entwickeln wir gezielte Testszenarien, die logische Strukturen absichern.
• Erfahrungsgeleitet:
  Bei unvollständigen Anforderungen, begrenzter Dokumentation oder in Ergänzung zum entwickelten Testfallkatalog greifen wir auch auf erfahrungsbasierte Verfahren zurück, etwa Fehler-Guessing oder Exploratives Testen. Ziel ist, mit Fokus auf häufige Fehlerbilder, technische Schwachstellen oder bekannte Problemzonen einfach auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen und die Software zu "challengen".
• Risikobasiert:
  In jedem Fall priorisieren wir die Testfälle entlang von Risiko und Nutzerrelevanz: Was ist kritisch? Was hat große Auswirkung bei Fehlern? Was wird besonders häufig verwendet? Daraus entsteht eine Teststruktur, die zielgerichtet prüft.
• Zukunftsorientiert:
  Testfalldesign heißt für uns auch, perspektivisch zu denken. Gerade in wachstumsstarken oder agilen Entwicklungsumgebungen entstehen fortlaufend neue Anforderungen – und damit auch neue Testfälle. Damit diese Komplexität beherrschbar bleibt, denken wir die spätere Testautomatisierung bereits im Design mit. Wir achten auf standardisierte Strukturen, konsistente Testdatenlogik und modulare Aufbauweisen. Auf Wunsch stimmen wir uns eng mit deiner Automatisierungsstrategie ab oder entwickeln gemeinsam eine geeignete Automatisierungslogik. So entstehen Testfälle, die nicht nur heute wertvoll sind – sondern sich auch morgen automatisiert betreiben, pflegen und erweitern lassen.

Unsere Methodik folgt anerkannten Standards (ISTQB®), ist aber immer auch mit individuellem Charakter projektangepasst. Das Ergebnis: wirkungsvolle Testfälle mit direktem Bezug zur Anforderung – nachvollziehbar dokumentiert und verlässlich ausführbar. 

Wenn Abweichungen auftreten, beginnt ein kritischer Teil der Testarbeit: die strukturierte und verständliche Fehlerdokumentation. Unser Anspruch ist es, eine qualifizierte Rückmeldung zu liefern, die für Entwicklung, Produktmanagement und Projektleitung unmittelbar nutzbar ist.

Dazu beschreiben wir das beobachtete Verhalten in klaren, nachvollziehbaren Schritten. Jeder Fehlerbericht enthält, soweit ermittelbar:

• eine präzise Reproduktionsbeschreibung mit Inputdaten, Systemreaktion und Umgebung
• eine Abgrenzung zum Sollverhalten auf Basis der Anforderung
• ggf. Screenshots, Logs oder technische Hinweise, die die Analyse erleichtern
• eine erste fachliche Einschätzung zur Kritikalität und Nutzerwirkung

Ein zentrales Ziel unserer Arbeit ist die Sicherstellung einer vollständigen und risikoorientierten Testabdeckung und das ohne redundante Tests oder unnötige Prüfungen. Ebenso ist es unsere Aufgabe, kontinuierlich sicherzustellen, dass die verfügbaren und entwickelten Anforderungen mit fundierten Testfällen gecovert werden.

Dazu führen wir strukturierte Abdeckungsanalysen durch: Welche Anforderungen sind durch welche Testfälle abgesichert? Welche Funktionen wurden noch nicht getestet? Wo existieren Tests, die keine klaren Anforderungen adressieren?

Durch gezielte Rückverfolgbarkeit (Traceability) verknüpfen wir Testfälle mit Anforderungen, Risiken und Testergebnissen. Dies erfolgt idealerweise über gängige Testmanagementtools bei sorgfältiger Toolpflege automatisch, kann aber auch über Traceability-Matrizen oder strukturierte Mapping-Tabellen manuell erfolgen.

Unsere Testanalysten sind keine nachgelagerte Abteilung, sondern ein aktiver Teil deines Projektgeschehens. Sie integrieren sich frühzeitig, arbeiten eng mit Fachbereichen, Produktverantwortlichen, Entwicklern und dem Testmanagement zusammen – und bringen dabei sowohl fachliches als auch methodisches Know-how ein.

Unser Beitrag ist kein „Test am Ende“, sondern methodisch fundierte, kontinuierliche Qualitätssicherung und zentraler Bestandteil eines ganzheitlichen Qualitätsanspruchs.